Individualisierbarkeit und corix TOGETHER als Standardsoftware: Wie passt das zusammen?

Seit über 25 Jahren unterstützt, berät und vermittelt GGZ@Work als anerkanntes Sozialunternehmen Menschen ohne Arbeit, die Sozialhilfe beziehen, sowie Asylsuchende mit Wohnsitz im Kanton Zug. Seit diesem Jahr steht die GGZ@Work auch für Klient/-innen für Integrationsmassnahmen der IV offen. Mit einem klaren Schwerpunkt auf die Integration in den ersten Arbeitsmarkt bietet die Institution ein umfassendes Spektrum an arbeitsmarktbezogenen Massnahmen. 

Gleich beim Betreten des Gebäudes werde ich herzlich von zwei Mitarbeitenden am Empfang begrüsst. Eine von ihnen (Klient/-in) wird mit viel Geduld und klaren Anweisungen in die Abläufe des Empfangs eingeführt. Nach erfolgter Anmeldung, warte ich kurz im Wartebereich und werde bereits wenige Augenblicke später durch Manuela Meyer begrüsst. 

Sie bietet mir spontan eine Führung durch die Räumlichkeiten an, die ich gerne annehme. Während des Rundgangs erhielt ich einen Einblick in die verschiedenen Abteilungen und Bereiche von GGZ@Work, die den Klient/-innen vielfältige Arbeitsplätze bieten. In der Administration und in der Küche der Kantine arbeiten Klient/-innen unter Anleitung und mit Unterstützung von Arbeitsagog/-innen. Gleiches gilt für die Werkstatt und das Textilatelier, die kreative und handwerkliche Tätigkeiten anbieten, sowie für die Konfektionierung, die praktisches Arbeiten und Teamarbeit fördert. Im LADEN 2 werden aufbereitete Elektrogeräte sowie gebrauchte Kleidung und Accessoires verkauft. Zudem gibt es ein Räumungs- und Entsorgungsangebot, bei dem Wertstoffe nachhaltig recycelt werden und auch hierbei Klient/-innen aktiv mitarbeiten.

Im anschliessenden Interview vertiefen wir uns in die Jobbörse, da das TOGETHER-Team für diese Abteilung individuelle Anpassungen in TOGETHER umgesetzt hat, um die Software optimal an die spezifischen Anforderungen anzupassen.

Kurz zur Jobbörse - Personalverleih: Die Jobbörse bietet flexible und schnelle Vermittlung von Hilfskräften für temporäre oder unbefristete Arbeitseinsätze in Bereichen wie Produktion, Lager, Montage, Reinigung, Umzug und Garten. Arbeitgebende können kurzfristige personelle Engpässe überbrücken und potenzielle Mitarbeitende für eine spätere Festanstellung kennenlernen. Die Vermittlung umfasst auch die komplette Lohn- und Sozialversicherungsadministration. Nach einem temporären Einsatz ist eine ablösefreie Übernahme in eine Festanstellung möglich. Die vermittelten Hilfskräfte sind angestellt und versichert durch die Jobbörse. Dabei tragen Arbeitgebende kein Risiko bei Krankheit oder Unfall.

zum Interview

Manuela Meyer, Teamleiterin der Jobbörse bei GGZ@Work

Aline Beutler: «Liebe Manuela, du bist Teamleiterin bei der Jobbörse. Kannst du mir deine Arbeit näher erläutern?»

Manuela Meyer: «Ich arbeite seit 6,5 Jahren bei GGZ@Work in der Abteilung Jobbörse und habe am 1. August 2024 die Position der Teamleiterin übernommen. In den letzten Jahren hat GGZ@Work einige Veränderungen durchlaufen, darunter Personalwechsel, eine neue Geschäftsleitung und die Anpassung von Leitungsfunktionen. Mittlerweile haben sich die Abläufe und die Umstrukturierung stabilisiert.

In der Jobbörse arbeiten wir zu viert. Als Teamleiterin übernehme ich vielseitige Aufgaben – von der direkten Arbeit mit Klient/-innen und Kund/-innen bis hin zu administrativen Aufgaben wie der täglichen Lohnabrechnung. Wir betreuen Menschen mit Migrationshintergrund, Asylsuchende, Personen mit Suchterkrankungen sowie Hausfrauen und arbeitssuchende Sozialhilfebeziehende, die oft keine formalen Qualifikationen oder Abschlüsse haben.

Wenn sich eine Person bei uns anmeldet, führen wir ein Anmeldegespräch durch, um die beruflichen Erfahrungen, Wünsche sowie beruflichen Abneigungen zu besprechen. Diese Informationen werden in TOGETHER hinterlegt. 

Geht bei uns ein Auftrag ein, suchen wir im System nach passenden Klient/-innen. Alle administrativen Aufgaben wie die Festlegung des Stundenlohns, Arbeitsvertrag, Versicherungen etc. werden im Voraus erledigt. Sobald die Person vermittelt ist, beginnt sie gemäss Vertrag zu arbeiten. Die Arbeitsstunden-Rapporte werden von den Arbeitgebenden oder den Klient/-innen direkt an uns übermittelt, damit wir die täglichen Lohnzahlungen veranlassen können. Unser Ziel ist es, die Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.»

 

Aline Beutler: «Was unterscheidet die Jobbörse von herkömmlichen Personalverleihbüros?»

Manuela Meyer: «Ein besonderer Unterschied ist, dass wir Hilfseinsätze ab einer Stunde anbieten, für die keine Qualifikationen erforderlich sind. Beim Anmeldegespräch wird besprochen, was die arbeitssuchende Person gerne machen würde und was nicht. Auf Basis dieser Informationen filtern wir in TOGETHER nach passenden Einsätzen. Die Teilnahme an der Jobbörse ist für unsere Klient/-innen freiwillig. Sie können entscheiden, ob sie einen Auftrag annehmen möchten oder nicht. Wenn jemand ablehnt, suchen wir nach einer anderen passenden Person. Unser Angebot soll so niedrigschwellig wie möglich sein.»

 

Aline Beutler: «Warum hat sich die GGZ@Work für corix TOGETHER als Softwarelösung entschieden?»

Manuela Meyer: «Dafür möchte ich gerne ein wenig ausholen, da der Evaluationsprozess bereits vor längerer Zeit startete. Die Gemeinnützige Gesellschaft Zug, kurz GGZ, trägt die Verantwortung für mehrere Institutionen in den Bereichen Soziales, Bildung und Kultur, Kind und Jugend sowie Gesundheit. Darunter gehört auch die GGZ@Work. Um unsere spezifischen Bedürfnisse abzudecken, mussten wir die passende Softwarelösung finden. Vorgegeben von der GGZ war die Suche nach einer Standardlösung. Für die GGZ@Work war es wichtig, alle ihre Bereiche (Arbeitsintegration, Beratung und die Stellenvermittlung) in einer Softwarelösung "unterzubringen". Der Austausch aller Beteiligten an einem Integrationsprozess sehen wir als eine unserer grossen Stärke. corix TOGETHER hat uns durch die hohe Standardisierung und zugleich Individualisierbarkeit überzeugt. Was noch nicht passte oder fehlte, wurde in Absprache mit der Projektleitung und dem Entwicklungsteam evaluiert und umgesetzt. Das war ein grosser Vorteil gegenüber anderen Standardsoftware Anbietenden, die eine solche Flexibilität nicht umsetzen konnten. 

Wir sind am 1. Januar 2024 mit corix TOGETHER live gegangen. Der enge und regelmässige Austausch mit der corix TOGETHER Projektleitung während der Einführung war sehr hilfreich. Unsere Wünsche wurden ernst genommen, weiterentwickelt und in die Software, wo möglich, übernommen.»

 

Aline Beutler: «Wie hast du die Zusammenarbeit erlebt?»

Manuela Meyer: «Die Zusammenarbeit mit dem TOGETHER-Team war sehr angenehm und wertschätzend. Bei Fragen oder Problemen konnte ich mich jederzeit per E-Mail oder Telefon melden und mir wurde schnell weiter geholfen. Ist übrigens noch heute so. 

Besonders hilfreich war auch der halbtägige Reporting-Kurs, den wir erhielten. Dadurch können wir heute selbstständig einfache Reports (automatisierte Dokumentvorlagen) wie Briefe oder Vertragsänderungen erstellen und überarbeiten. Das macht uns unabhängiger vom Support.

Die Schulungen waren ausgezeichnet und gut verständlich.»

 

Aline Beutler: «Welche zusätzlichen Funktionalitäten wurden in corix TOGETHER integriert, um die Anforderungen der Jobbörse abzudecken?»

Manuela Meyer: «TOGETHER wurde unteranderem im Auftragsmodul erweitert, so dass wir Arbeitseinsätze erfassen können, die alle relevanten Abzüge wie beispielsweise Pensionskasse und Quellensteuer berücksichtigen. Dabei können auch direkt Arbeitsverträge generiert werden, die alle GAV berücksichtigen. Die Arbeitseinsätze können nach erfolgter Eingabe des Stundenrapports direkt als Rechnung für unsere Kund/-innen ausgeben werden. Besonders hilfreich ist die Automatisierung der Lohnabrechnungen, die täglich mit allen relevanten Abzügen auf Stundenbasis berechnet werden. Das spart uns enorm viel Zeit.»

 

Aline Beutler: «Gab es Herausforderungen bei der Umsetzung?»

Manuela Meyer: «Während des Go-Live lief mein Tagesgeschäft weiter, wodurch ich wenig Zeit fürs Testen der Software zur Verfügung hatte. Im Nachhinein hätten wir den Zeitaufwand besser einschätzen müssen, diese Erkenntnis hat aber nichts mit fehlender Kommunikation seitens corix zu tun. Vielmehr hat uns eure Projektleitung regelmässig auf die zeitliche Ressource aufmerksam gemacht. 

In der Demo-Version, welche uns bereits vor Go-Live zum Testen übergeben wurde, fehlte noch das feingranulare Berechtigungssystem, dies führte zu Missverständnissen innerhalb der Fachmitarbeitenden. Als die Software dann in den Live-Betrieb ging, wurden die Missverständnisse sofort aufgehoben.»

 

Aline Beutler: «Wie lautet dein Fazit nach einem halben Jahr mit TOGETHER?»

Manuela Meyer: «TOGETHER funktioniert hervorragend. Es ist eine deutliche Verbesserung zu unserer vorherigen Lösung. Die vielen Automatisierungen sparen uns enorm viel Zeit, da vieles nun automatisch abgewickelt wird.»

 

Aline Beutler: «Würdest du uns weiterempfehlen?»

Manuela Meyer: «Ja, auf jeden Fall. Die Individualisierbarkeit und die enge Zusammenarbeit und das grosse Knowhow auf eurer Seite haben viele unserer Prozesse vereinfacht und automatisiert – ein riesiger Pluspunkt für uns.»

Danke für das Interview

Ein herzlicher Dank an Manuela Meyer für das Interview und den Einblick in die Arbeit von GGZ@Work. Dieser Einblick hat deutlich gezeigt, wie umfassend und professionell die Organisation, Menschen auf ihrem Weg zurück in die Arbeitswelt begleitet und das TOGETHER sie in ihrem Tagesgeschäft aktiv unterstützt.

Fazit

Individualisierbarkeit und Standardsoftware geht bei der corix AG einher und wird als grosse Bereicherung der Kundschaft beschrieben. 

Die Bedürfnisse und Wünsche werden ernst genommen und das Team hinter TOGETHER schlägt effizient Lösungen vor.

Quellen

Abbildungen

  • GGZ@Work (2024): Manuela Meyer, Teamleiterin GGZ@Work
  • Aline Beutler (2024): Gebäude, GGZ@Work